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Hinter den Bergen

Schatzsucher

Nils Harland

Der Krott

Reise um die Erde in acht Tagen


Platekatel-Banzkonsumirade

aus: Literatur der DDR in Einzeldarstellungen Band 3
Volk und Wissen VE Verlag, Berlin 1987
 

Erich Köhler

von Gabriele Lindner

1964 erschien anläßlich der 2. Bitterfelder Konferenz der Band "Erkenntnisse und Bekenntnisse" (1)  - unter anderem mit einem Beitrag von Erich Köhler, "Reiten auf dem Leben". Es sind fiktive Tagebuchnotizen aus der Zeit zwischen Juni 1950 und Mai 1962. Am Anfang benennt der junge Wismut-­Hauer sein ganz eigenes "Erlebnis mit der Luft", "das Ver­hältnis des Körpers zum Licht" - vor und nach der Nacht­schicht, in den Schachtwettern, auf den Höhenwegen des Erz­gebirges. Da ist auch die nächtliche Begegnung mit einem weißen Reh und jener Plan, eine Geschichte zu schreiben, "nichts Außergewöhnliches, . [. . .] nur die Beschreibung einer Schicht, [... ] aber die Kumpel werden sie mir unbedingt glau­ben, denn sie handelt nicht von einem weißen Reh" (2).

Am Ende wird, "um Klarheit zu bekommen", der bisherige Weg überschaut als eine "gerade Linie": Die praktische Arbeit - im Bergbau, in der Landwirtschaft - macht das Leben aus. Doch auch das Wissen ist schon da, daß diese Arbeits­linie einmal aufhören wird zugunsten des Schreibens (3)

Das sieht auf den ersten Blick nach Kontinuität aus, fast nach Planmäßigkeit. Was Erich Köhler hingegen aus den dazwischenliegenden Jahren mitteilenswert erscheint, bestätigt diesen Eindruck denn doch nicht ganz. Auf eine Eintra­gung vom September 1951 folgt eine vom August 1954: "Was geht mich der Geschmack der Luft an? Absurd, der Gedanke an so eine Schwärmerei. Ich bin Steiger." Und:"Ich habe seit Jahren keine Zeile mehr geschrieben. (4).

Weil die künftige Frau ins verwaiste Elternhaus nach Meck­lenburg geht, wird aus dem Bergmann ein Mitglied des Örtlichen Landwirtschaftsbetriebes ("Wo bin ich bloß hingeraten!"). In der Familie ist viel von Geld die Rede, das fehlt. In Er­innerung an das vor Jahren für eine nicht mal gedruckte Ge­schichte empfangene Honorar beginnt Köhler wieder zu schreiben, um dem Familienetat aufzuhelfen.

1959 ist er als "junger Autor, Sektion Landliteratur", Teilnehmer der Bitterfelder Konferenz. Was in diesem Zusammenhang notiert ist, schließt einiges auf über die Persönlichkeit Erich Köhlers, über sein literarisches Werk bis heute. Er hört die Berichte über die Betriebsaufenthalte von Schriftstellern und wie aus solchen Erkundungen Literatur entsteht. "Die Verbindung des Schriftstellers zum Leben wird so organisiert. Ich bin nicht in der Verfassung, dem vorbehaltlos zuzustim­men. Möglicherweise läßt sich das Bücherschreiben voll talen- tierten Menschen so gut erlernen wie von Jockeis das Kunst­reiten. Dann ist das In-den-Betrieb-Gehen viel weniger eine Verbindung mit dem Leben als mehr ein Reiten auf dem Le­ben. Dann macht es wenig Mühe, auch von einem Pferd zum anderen zu springen. Ich bin nicht fürs Reiten auf dem Leben und werde es noch so virtuos ausgeführt.

Aber ich könnte von mir nicht behaupten, daß ich gegen die organisierte Verbindung mit dem Leben bin. Es ist immer noch besser als gar keine Verbindung, oder als Unverbindlich­keit [...]. Ich gehe meinen eigenen Weg. Der stimmt zwar im Prinzip mit dem von Bitterfeld überein, aber ich habe ihn mir selbst gesucht. Ich bin meilenweit voraus. Nur habe ich wenig darüber geschrieben, weil ich mit den dabei auftau­chenden Problemen noch nicht fertig geworden bin [...]. Morgen fahre ich aufs Land. zurück. Hoffentlich sind inzwischen die Saatkartoffeln eingetroffen." (5)

Im Mai 1961 folgen noch einmal Notizen zu diesem Thema: "Dieser Bitterfelder Weg verfolgt mich doch hartnäckiger, als ich angenommen hatte. Er ist freilich eine Abstraktion und bedeutet alle Wege, die geeignet sind, den Dichter Teil der großen sozialistischen Bewegung werden zu lassen, statt Be­obachter zu sein [...]. Er kann das subjektive Wesen des ge­sellschaftlichen Auftrags nicht ersetzen." (6)

Ist es Empfindlichkeit gegen das Kampagnehafte der kultur­politischen Impulse von Bitterfeld, was sich hier ausdrückt? Das wäre keine so einmalige Reaktion, auch keine besonders tiefgreifende. Das dort verfochtene Anliegen (organisierte Verbindung mit dem Leben) ist für Köhlers Schreiben von Anfang an Ausgangspunkt gewesen, Fundament; nicht bloße Materialquelle für Literatur, sondern zuerst einmal etwas, das, wie er sagt, dem Menschen ein "Profil" gibt. Er weiß um die körperlichen, geistigen und charakterlichen Anstrengungen, die nötig sind, um zu einem wirklichen Ergebnis zu kommen (sei es im Uranbergbau oder in einem Landwirtschaftsbetrieb). Da ist es dann naheliegend, daß vereinfachende Ratschläge, neue "Ergebnisse" in der sozialistischen Literatur zu organisie­ren, nicht bedingungslos hingenommen werden. Aber nicht Ablehnung setzt er dagegen, sondern sein: Ich bin meilenweit voraus. Das stimmte rein äußerlich, die Lebensweise Köhlers betreffend Es stimmte aber auch im Substantiellen, wenn bei ihm das subjektive Wesen des gesellschaftlichen Auftrags als das Eigentliche beim Schreiben erscheint, als etwas, das keiner Diskussion bedarf. Seine eigene lakonische Standortbestim­mung deutet noch auf etwas anderes hin: nämlich auf Selbst­sicherheit und Unanfechtbarkeit. Das ist auch etwas, was zum Profil dieses Autors gehört und was nach seinem eigenen Verständnis im "wahren Leben" wurzelt: Da er wieder zu schreiben beginnt und seine Frau allein den Lebensunterhalt verdient, im mecklenburgischen Dorf diese Ungeheuerlichkeit entsprechend gewertet wird, die Genossen im Landwirtschafts­betrieb ihn wegen schlechter Arbeitsmoral rügen, kann er den­noch registrieren: "Wenn ihnen allen eins imponiert, so ist es meine Sturheit. Das Fahren, jene zielstrebige Gangart des Bergmanns immer geradeaus, hat sich nun als Sturheit im Cha­rakter niedergeschlagen." (7)

Der da 1959 mit einiger Distanz auf die Bestrebungen von Bitterfeld schaute, sich selbst meilenweit voraus sah, aber mit all den dazugehörigen Problemen noch längst nicht fertig war, legt 1983 in "Sinn und Form" ein Bekenntnis ab. Das wiede-rum hat viel mit dem zu tun, was an Erwartungen mit den kulturpolitischen Vorstößen von Bitterfeld verbunden war.

In "Dichter und Gral" (8) attackiert Köhler Wirkungen, die auch noch im Sozialismus aus dem Warencharakter von Lite­ratur resultieren. Er ist nicht der erste, der die objektive Un­terwerfung des bürgerlichen Dichters unter den Marktmecha-nismus benennt die "anonyme, nahezu allumfassende Korrup­tion durch den materiellen Anreiz". (9) Der Geschichte dieser Unterwerfung setzt Köhler seine Vorstellung entgegen, wie die notwendig neuartige soziale Einbindung des sozialistischen Schriftstellers ins Ganze seiner Gesellschaft aussehen könnte. Er sieht für die Goethesche Sentenz im "Tasso" - "Wo gleiches Streben Held und Dichter bindet" - die Chance, aus "edler Rhetorik" in "Verbindlichkeit" umzuschlagen. (10) "Der proletarisch tradierte, revolutionär motivierte Dichter gehört nicht in die Verbrauchergesellschaft, sondern in die Produk­tionsgesellschaft integriert!' "Höchste Zeit, den Dichter vom Markte abzuknüpfen, ihm eine würdige Freistatt im Arbeiter­betrieb zu schaffen, sagen wir um Meisterlohn [...]. Wenn es stimmt, daß der Kommunismus [.. .] nicht von ungefähr daherkommt, wenn der Sozialismus das Instrument ist, um die höhere Formation zielstrebig herzustellen, dann wird es Zeit, dem sozialistischen Schriftsteller einen anderen Status einzu­räumen als den des herkömmlich marktanteiligen Honorar­abrechners." (11)

Die Redaktion von "Sinn und Form" hat am Ende einen Nachsatz untergebracht: "Der Beitrag von Erich Köhler ist die persönliche Meinung des Autors, der seinen Überlegungen gemäß handelt und mit dem VEG Tierproduktion Radensdorf einen Vertrag abgeschlossen hat." (12) Dieser Nachsatz enthält zwei wichtige Auskünfte über den Autor: die über seine äuße­ren Lebensumstände und - damit zusammenhängend - die, daß er seinen Überlegungen gemäß handelt. Der Nachsatz impliziert natürlich auch eine Distanzierung. Köhlers - nicht nur in dieser Frage - rabiates Herangehen von der praktischen Seite her führt auf jeden Fall zu scharfer Konturierung der Problematik. Es ermöglicht ihm immer wieder, sich vor Wunschdenken zu bewahren; es sichert ihm zugleich immer neu den dialektisch-materialistischen Umgang mit Lebensfra­gen und auch eine realistische Haltung zu Problemen des eigenen Schaffens. 1978 von Eva Kaufmann nach seinem Urteil über vorgefun­dene Lesegewohnheiten befragt, stellt er folgenden Bezug her: "Die Forderung nach höherem Anspruch an die Literatur hängt von der notwendigen Verbesserung der Lebensverhält­nisse ab. Sonst unterliegt man illusionären und idealistischen Vorstellungen. Der Mensch kann so anspruchsvoll reagieren wie seine Lage es zuläßt." (13) Erich Köhler hat bisher ein umfangreiches Werk vorgelegt. Karin Hirdina nennt die Bücher Köhlers "Glücksfälle" der Literatur und registriert angesichts der Tatsache, daß es um diesen Autor dennoch recht still geblieben ist, daß wir eigentlich wenig darüber wissen, wovon öffentliche Resonanz ab­hängt. (14) Auch Eva Kaufmann konstatiert jene Zurückhaltung, auf die seine Bücher treffen. (15) "Worüber reden Leute, wenn sie über Literatur reden?" fragt Karin Hirdina und teilt ihre eigene Beobachtung mit: "Vor allem wohl über sich selbst, über ihre Erfahrungen, Wunschbilder, Empfindlichkeiten, Ziele, über Verdrängtes auch." (16) Das sind ganz sicher Im­pulse, die Leser zu öffentlicher Wortmeldung nach einem Lese­erlebnis veranlassen. Lösen Erich Köhlers Bücher ihrerseits diese Impulse zu wenig aus? Zu sich selbst ist der Leser im allgemeinen sehr schnell geführt, wenn Erfahrungen, Wünsche, Ziele im Stofflichen des Werkes Momente des eigenen Lebens berühren. So alt wie die Literatur (und Kunst überhaupt) ist aber auch die Erfahrung des Kunstgenusses: Je größer die sinnliche und gedankliche Fülle, umso größer der notwendige Aufwand, um in vielfältiger Kunstwelt auch sich selbst zu finden, aber eben nicht nur sich selbst. Was hat das nun mit Köhlers Werk zu tun? Es berührt ein früh zustandegekomme­nes Mißverständnis, das sein Schaffen betrifft. Karin Hirdina zitiert die Kennzeichnung, die Köhler im Lexikon "Schrift­steller der DDR" erfährt und hält dagegen, daß die Bücher dieses Autors aber etwas ganz anderes sind. Eine Literatur­wissenschaft, die vorrangig auf die stoffliche Beziehung zur jeweiligen Gegenwart schaut, kann diesem Werk tatsächlich nicht gerecht werden.

Köhlers erste noch zugängliche Erzählung "Das Pferd und sein Herr" (1956) wird zum Beispiel nicht nur in jenem Lexi­kon, sondern auch in der "Geschichte der deutschen Literatur. Literatur der DDR" unter die Erzählwerke eingeordnet, die auf veränderte Lebensbedingungen auf dem Lande reagieren. (17) In "Das Pferd und sein Herr" wird zwar - im Jahr 1955 - in einem Dorf eine Geschichte erzählt, und sich vollziehende Ver­änderungen (z. B. im Verhältnis zum Privatbesitz) werden auf dieser Erzählebene auch reflektiert. Aber gerade diese Par­tien sind in ihrer poetischen wie gedanklichen Substanz wenig genau. Denn der erzählte Vorgang ist ein Kriegserlebnis.

Diese Erzählung ist ein Stück Antikriegsliteratur, das den Leser der achtziger Jahre wegen seines Sujets durchaus modern anmutet. Es ist die Geschichte des Pferdeburschen Ott, seiner hingebungsvollen Liebe zur Stute seines Majors. Es ist die Geschichte einer Faszination, die alle Sinne schärft, und so sieht denn Ott auf das Geschehen um sich, sucht darin jede Chance, diesem Pferd nahe zu sein, es zu beschützen; zugleich durchleidet er mit dem Tier die drohenden Gefahren. Er er­lebt die ehrgeizigen und doch sinnlosen Durchhaltebefehle der faschistischen Wehrmachtsoffiziere. Der tiefe innere Aufruhr Otts gegen den erbarmungslosen Umgang mit dem wehrlosen Tier setzt bei ihm emotionale Aktivitäten frei, die der Ab­stumpfung des Denkens und Urteilens durch die Vernichtungs­Maschinerie entgegenarbeiten. Der tiefe Widerspruch, der sich auftut zwischen den individuellen Möglichkeiten und Zie­len und dem objektiven Eingebundensein in Abläufe, die der einzelne nicht direkt beeinflussen kann, die aber in sein indi­viduelles Leben rigoros einbrechen, ist schon in dieser Erzäh­lung Köhlers da. Er wird in späteren Werken wichtig bleiben. Er ist auch da als Verwundung im buchstäblich blutigen Sinne und mit seinem möglichen Balsam. Dieser Widerspruch wird in der poetischen Welt der Erzählung entfaltet, er ist nicht - wie die Reflexion der Erzählgegenwart von 1955 - didaktisch-rhetorisch formuliert.

Kriegsliteratur, die über ihren Stoff hinaus auf das Leben zielt. Das ist das Besondere an dieser frühen Erzählung Köh­lers. Sie hat im Sujet und seiner Entfaltung manche Ähnlich­keit mit Erik Neutschs schöner, literarisch natürlich reiferen Erzählung "Der Hirt", die fast fünfzehn Jahre später erschien und die "manche Kritiker [...] gar nicht haben (wollten)." (18)

Auch "Die Teufelsmühle" (1958) ist eine Geschichte aus den letzten Kriegstagen. Weniger angestrengt gebaut, liest sie sich flüssiger. Aber ihr Gehalt bleibt stärker durch die fakti­schen Bestandteile der Fabel begrenzt. Eine tiefere Dimension wird durch die Erzählerfigur, einen Jungen am Ende der Kin­derjahre, erzielt. Das Erlebte - der wenig ältere Freund wurde in den Tod gehetzt - wird aus der Sicht und aus der Ver­standeswelt des Kindes erzählt. Sorge um den Freund und das Bedürfnis, ihm zu helfen, beschleunigen jedoch dessen Ende wie auch das seines Vaters.

Damit steht nicht nur dieser sinnlose Tod zur Diskussion. Das Urteil über die Erwachsenen, die ja den Faschismus ak­zeptieren, wird auch dadurch gefällt, daß sie die naiv-beschei­dene Güte des Kindes zur Schuld umbiegen. In der gutgläu­bigen und scheinbar harmlosen Loyalität des alten Vaters findet die kindliche Güte ein Pendant, das zugleich den gefährlichen Umschlag von schuldlos zu schuldig deutlich hervortreten läßt. Diese Erzählung enthält einen Ansatz, der später bewußter produktiv gemacht; wird: kindliches Verhalten zwischen Nachahmung, Bereitschaft, sich führen zu lassen und eigenwilliger Opposition gegenüber den Verhaltensnormen Er­wachsener. Diese Konstellation ist in der Kinder- und Jugend­literatur überhaupt recht ergiebig.

Die Inhalte der Kinderbücher dieses Autors, an denen sich kindliches Anlehnungsbedürfnis und Renitenz aufspalten, wur­zeln unverwechselbar in Köhlers sich immer deutlicher heraus-kristallisierendem Generalsthema, das Karin Hirdina so for­muliert: "wie gesellschaftlicher Fortschritt in unserer ureigen­sten Geschichte zustande kam und wie, woran er zu messen ist." (19) Das trifft genau den Kern und ist zugleich so weit verallgemeinert, um die vielfältige literarische Ausformung und die unterschiedlich akzentuierten Urteile Köhlers hierzu einzuschließen.

Fortschreiten zu neuen menschlichen Beziehungen und zu höherer gesellschaftlicher Produktivität wird bei ihm auch im Kinderbuch erlebbar gemacht im Zusammenstoß mit egoisti­schem Besitzstreben. Da ist beispielsweise Fritzchen in "Gold­nase" (1965) recht einfallsreich beim Erfinden von Rechtferti­gungen für seine Faulheit in der Schule. Er hört Erwachsene mit spürbarer Achtung von einem Bauern reden, der sich in der LPG nicht gerade durch Einsatzfreude hervortut. Sie sa­gen rechtfertigend, der habe sich eben als Einzelbauer schon eine goldene Nase gemacht. Man braucht, so der Junge, offen­bar eine "goldene Nase", um faulenzen zu können und dennoch bewundert zu werden!

Erich Köhler erklärt das Entstehen seiner Kinderbücher aus ganz eigennützigem Grunde, nämlich um "die Sprache von allem Überdrehten, Überhöhten, Abstrakten zu reinigen und wieder auf den ganz schlichten Ausdruck zu kommen." (20) Die kindlichen Helden eignen sich jedoch auch, das Denken in ihrer Erwachsenen- (und kindlichen) Umgebung von Abstrak­tem und Überdrehtem zu reinigen. Oft organisieren sie sich ein Publikum, das in disputierenden Aufruhr gerät und aus diesem verändert, auf jeden Fall differenziert, hervorgeht. Der Schalk Eulenspiegel ist auch dann als Pate zu erkennen, wenn er mit kindlich-ernsthafter Miene daherkommt.

In der ketzerischen Osterpredigt, die Hänschen Teutschke im Roman "Hinter den Bergen" (1976) hält, und mit der er schönen Illusionen den Todesstoß versetzt, wird der Eulenspiegel des Volksbuches denn auch vom Erzähler als einer der geistigen Väter für das Weltverständnis der Figur offen­bart. Etwas Ketzerisches - im produktiv aufrührenden Sinne - ist Erich Köhler wohl auch selbst eigen. Die buchstäblich zauberhaften Mittel, die er für diese Zwecke aufbietet, stützen ein solches Prädikat. Das ist jedoch kein Widerspruch in Köh­lers Schaffen: der Praxisfanatismus, das Abweisen jeglichen Wunschdenkens einerseits und das Bekenntnis zur Utopie, zur Produktivität der Phantasie.

Reise um die Welt in acht Tagen

1979 erschien die phantastische Erzählung "Reise um die Erde in acht Tagen". Entstanden ist sie bereits 1962. Hier wird phantastisches Instrumentarium benutzt, aber nicht zum Sehen, sondern zum Sichtbarmachen. Das seherische Geheim­nis ist in der Erzählung selbst verraten, wenn es heißt: Man sieht "wieder einmal, wie die Notwendigkeit unter bestimm­ten Voraussetzungen nur diese und keine andere Fragestellung zuläßt." (21) Der Schusterlehrling Gerhard Fiebig aus Groß Lüt­ten in der DDR verschwindet auf geheimnisvolle Weise acht Tage vor Beginn seiner Facharbeiterprüfung. Nach seiner (rechtzeitigen) Rückkehr gibt er Mitlehrlingen und Lehrern einen Bericht über die Umstände seiner phantastischen Reise nach den "Gesegneten Staaten von Emerici (GSE)". Was er dort erlebt hat, ist die Vorbereitung der "nuklearen End­lösung der Kommunistenfrage" bis wenige Minuten vor dem Zeitpunkt X. Erfahren hat er die Eigengesetzlichkeit dieser bedrohlichen Entwicklung und die Schaffung einer diesem Ziel adäquaten Ideologie. Und er hat in der Not der Stunde, auch persönlich unmittelbar bedroht, herausgefunden, wie die menschheitszerstörende Vitalität dieses Systems zu kanalisieren ist: Die empirische Wiederentdeckung des Newtonschen Gra­vitationsgesetzes "vom Zusammenhalt der Welt", daß also die Erde nicht spaltbar ist in eine emericinisch beherrschte Überlebensseite und eine abstoßbare kommunistische, das macht die herrschende "Goldene Herde" zwar kurzzeitig hilf­los, aber noch nicht berechenbar. Gestoppt wird die tobsüch­tige Clique durch das Signal: "Halt! Ich habe ein Geschäft für Sie."(22) Sein Compagnon wider Willen in den - so gut vorstellbaren - acht Tagen Irrsinn flieht zu den Bergleuten, die sich dem Befehl widersetzen, zum Zeitpunkt X in die Schächte zu gehen (ihr "durch praktische Erfahrung untermauertes Mißtrauen" warnt sie). Dieser Compagnon gibt dem Schuster­lehrling auch den weisen Rat: "Du brauchst deinen Lands­leuten nichts zu erzählen. Was hier im Schatten der offiziellen Entspannungspolitik betrieben wird, ist so unwahrscheinlich, daß es dir sowieso kein Mensch abnimmt." (23)

Die Erzählung ist ein Feuerwerk ebenso monströser wie in ihrem Mechanismus genau strukturierter Aktionen, mit denen Wahnsinn und reale Gefahr imperialistischer Machtkonzentra­tion gleichermaßen getroffen sind. Die ganze Atmosphäre stimmt. Satire, die einen frieren macht und dennoch nicht lähmt, weil die Persiflage erkennbar bleibt. Man bedenke, was die Erzählung zu ihrer Entstehungszeit (1962) beim Autor voraussetzte: Angesichts erster zaghafter Anzeichen von Ent­spannungserfolgen wird mit Sicherheit deren weltweite Durch­setzung vorweggenommen wie auch schon die Strategie, mit der die am stärksten in ihrem Aktionsfeld beengten Vertreter des Monopolkapitals auf eine solche Entspannung antworten würden! Fiebig gesteht diese Reise übrigens am Ende vor Lehrlingen und Lehrern gelassen als Phantasieprodukt ein; sein Fabulieren aber ist vollständig gerechtfertigt durch die geistige Aufregung, in die er den gesamten Zuhörerkreis ver­setzt hat. Es ist eine auf die weltpolitische Sache gerichtete Aufregung. Köhler läßt auch auf dieser Erzählebene die Mög­lichkeit zu satirischen Querschüssen nicht ungenutzt. Ein Leh­rer für Allgemeingeographie zum Beispiel bleibt immun ge­genüber den auf- und anregenden Wirkstoffen in Fiebigs Ge­schichte. Solcherart Unempfindlichkeit bekommt ihr Urteil im letzten Satz der Erzählung: "Gold geht unverdaut durch derbe Mägen."

Kiplag-Geschichten

Das Mittel des Phantastischen hat in der DDR-Literatur seit den siebziger Jahren seinen festen Platz. Köhler benutzt es bereits weit früher - zu Beginn der sechziger Jahre - mit Jules-Vernescher Unbändigkeit (die von Jules Verne ausge­hende Inspiration ist übrigens offen ausgestellt). Daß die Er­zählung zunächst nicht gedruckt wird, hindert ihn nicht, die "Kiplag-Geschichten" (1980) zu schreiben.

Die locker verbundenen vier Erzählungen lesen sich wie Träume mit einer latenten Neigung zum Alptraum. Die Vor­gänge sind ebenso fremd, befremdlich, wie in sich auch zu­gleich folgerichtig. In ihnen entfaltete Widersprüche muten höchst vertraut an. Ihre Beziehung zur Realität ist parabelhaft, aber auch wieder nicht in zu strengem Sinne; dafür stattet Köhler sie mit einem zu vitalen Eigenleben aus, um sie dann wieder in Sentenzen münden zu lassen, die ganz auf reale Ge­sellschaftlichkeit bezogen werden können. Da ist zunächst die "Glücksinsel". Die Existenz des Inselstaates beruht auf der Verlautbarung, daß sich in seinem geographischen Zentrum ein riesiger Goldschatz befindet, nach dem zu suchen jedem erlaubt ist, der eine Art Aktie dafür erwirbt: Es wird offen ausgesprochen, daß dieses ganze System nur funktioniert, weil der Schatz nicht gefunden wird und gar nicht gefunden wer­den darf. Doch keiner der zu diesem Zwecke anreisenden Ausländer etwa nimmt von einem Versuch Abstand. "Der ganze Betrieb ist auf zwei der menschlichsten Begierden auf­gebaut, die es gibt, von denen eine zugleich die unmensch­lichste ist, nämlich Neugier und Habgier." (24)

Die drei Abenteurer der "Kiplag-Geschichten" stoßen in eigenartige Welten vor, ins Land "WIR", ins Land "Ohne", zur "unbekannten Größe". Jeweils bestimmte Konflikte, von der sozialen Organisation des Menschen hervorgebracht, akti­vieren ewig-menschliche Zwiespalte, verleihen ihnen geradezu körperliche Gestalt: schöngeistige Ideologie und Rowdytum, individuelle Identität und Austauschbarkeit, Abgeklärtheit und Abenteuerlust ... Nachdem all das erkundet und ausge­kostet ist, schickt Kapitän Rebhuhn per Flaschenpost die Nach­richt in die Welt: "Man müßte den verdammten Mut auf­bringen, ständig etwas ganz Alltägliches zu tun." (25) Das Alltägliche ist nicht Rückzugsterrain; es gibt den vielfältigen Ausformungen des Menschseins Boden und Maß. Durchaus deutlich wird in diesen Geschichten die Begeisterung Köhlers für Edgar Allan Poe, die hier in eigene Produktion umschlägt.

Schatzsucher

Was im Entstehungsjahr dieser Erzählungen von ihm ge­druckt wird (1964 erscheint der Roman "Schatzsucher"), läßt eher allgemeine Charakteristika der DDR-Literatur in der ersten Hälfte der sechziger Jahre erkennen. Mit dem Titel­motiv wird zugleich das Thema entfaltet, auf das Erich Köhler in seinen literarischen und anderen Wortmeldungen immer wieder zurückkommen wird. Bis heute hegt er ein tiefes Miß­trauen dagegen, daß materieller Anreiz allein ausreichend sei, die sozialistische Gesellschaft zu vervollkommnen. Alternati­ven, zumindest notwendige Komplettierungen, werden ange­boten, und der eigene Beitrag wird darin eingeordnet.

Das Leseerlebnis von Scholochows "Neuland unterm Pflug" ist noch frisch, als Köhler die Konzeption für "Schatzsucher" entwirft: Wie die revolutionäre Veränderung auf dem Lande so erschütternd bewußt machen, daß sie selbstbewußt macht, stolz, aktiv aus solchem Selbstverständnis heraus? Liegt im "Tun und Lassen meiner Landsleute [... ] weniger erschüttern­des Format [...] als in den fast monumental erscheinenden Kosaken"? (26) Selbstkritisch vermutet er, "daß wir noch nicht genug den höheren ästhetischen Anforderungen unserer fort­geschritteneren Lebensverhältnisse nachzukommen vermögen." Der Bauer, der mit zäher Skepsis die Großraumwirtschaft ablehnte, "schließlich in sie einbezogen wird, endlich [...] merkt, daß es genossenschaftlich auch geht, daß es auch besser geht, [... ] was macht der Erschütterndes [... ] durch? Ist es [... ] nicht [... ] ein langsam wirkendes, selten eingestandenes, aber in der Stille nicht weniger erschütterndes Bildungserleb­nis?" (27) "Muß [... ] nicht auch die Erschütterungsfähigkeit des gebildeteren Menschen, also Lesers wie Buchhelden, auf eine höhere, feinere, empfindsamere Stufe emporsteigen, anstatt auf jener zu bleiben, wo Leben und Tod einander unmittelbar, noch Auge in Auge gegenüberstehen?" (28)

Die Abenteuersuche in den Kiplag-Geschichten mündet in einem "Erzählen vom Mut zum Alltag". Und 1982 legt Köh­ler ein Bekenntnis zum Hesiodischen ab, das "in der Literatur dort (ist), wo ein Autor die Arbeit im großen gesellschaft­lichen Zusammenhang wie auch im Kleinen zum Gegenstand der Poesie macht." (29) (Dieser Aufsatz - "Nichts gegen Ho­mer" - war, als akademische literar-historische Untersuchung gelesen, übrigens auch Anlaß zum Mißverständnis. (30)

Grundwerte seines Daseinsverständnisses bekräftigt Köhler immer neu, ob nun in zeitlich dicht beieinander liegenden, doch in Sujet, Genre, Erzählgestus ganz und gar andersartigen Wer­ken oder über größere Zeiträume hinweg.

Das Titelmotiv des Romans "Schatzsucher" wird von einer Romanfigur, dem malenden Bauern Heinrich Ramm, eingebracht. Er gebraucht es abwertend - als Vorwurf gegen Stre­ben nach materiellem Wohlstand, das im Widerspruch steht zum eigentlich menschlichen, über egoistische Interessen hinaus­strebenden Wirken. Er negiert diesen Antrieb zum Handeln so rigoros, setzt sich über die Wirklichkeit hinweg, daß er selbst (als Vorsitzender der LPG) daran scheitert, den neuen ökonomischen und menschlichen Beziehungen auf dem Lande zum Durchbruch zu verhelfen. Das hohe eigene Ideal macht ihn unfähig, den realen gesellschaftlichen Boden dafür zu be­reiten. So flieht er in die Malerei. Das Bild, das er malt, macht einen Entwicklungsstand sichtbar, den andere (Eisenkolb, Pflock), moralisch weniger rigoros urteilend, inzwischen jedoch tatsächlich durchgesetzt haben. Dieses Bild ist für Ramm ein wichtiger Schritt, aus der Isolation wieder herauszukommen, ja, selbst zu handeln. Das Studium der Wirklichkeit im Inter­esse der Malerei eröffnet ihm zugleich auch neue Beziehungen zu den wirklich anstehenden Aufgaben. Sein Bemühen um die Darstellung des Menschen im Bild ist auch ein Ringen um seine wirkliche Haltung zu den Mitmenschen. Im Porträt des toten Kommunisten Franz Malterer gestaltet er das für ihn gültige Menschenantlitz überhaupt. Eisenkolb wendet hier ein: "Ja, so geht das doch nicht, Heinrich, sich durch die Kunst über 'ne Weltauffassung klarwerden zu wollen. Der Weg geht doch umgekehrt." (31) Das scheint auch das Urteil des Erzählers zu sein. Doch bildet sich bei Ramm unter dem Zwang anschau­licher Darstellung eine praktikablere Weltsicht aus. Kunst wird hier deutlich als eigenständige, nicht austauschbare Form von Wirklichkeitsaneignung erfahren.

Zwei Probleme beschäftigen Köhler bis in diese Jahre hin­ein stark: die Alternative "Worte oder Taten", das heißt, "Sozialistische Verhältnisse in der Praxis durchsetzen oder ein Buch darüber schreiben" (32) und die andere zwischen "zielen­der" und "nichtzielender' Schreibweise. In den autobiogra­phischen Notizen "Reiten auf dem Leben" gesteht er, wie sehr es ihn irritiert, wenn Leser seine Erzählung zu einer "Aussage" zusammenfassen. "Jetzt weiß ich nicht, wie es weitergehen soll. Offensichtlich übt jedes gedruckte Werk, sowenig es auch beabsichtigt sein mag, eine objektive Wirkung aus. Dann er­hebt sich aber doch die Frage, ob ich nicht lieber schon beim Schreiben Einfluß auf die objektive Wirkung nehmen und sozusagen eine transitive Schaffensmethode pflegen oder ob ich mich weiterhin unbewußt geben und auf das Wunder der selbsttätigen Objektivierung verlassen soll." (33) 1962 notiert er, er habe sich "unter Vorbehalt" für die "zielende Schreib­weise" entschieden. (34) Diese Entscheidung ist in "Schatzsucher" spürbar.

Den Konflikt zwischen praktischem und künstlerischem Ein­greifen in die Wirklichkeit erlebt auch die Romanfigur Ramm. Konsequenter geht Köhler selbst während der Entstehungs­geschichte des Romans durch diesen Konflikt hindurch.

Im Auftrag des Literaturinstituts schreibt er über die hei­matliche Genossenschaft sein "Marnitzer Tagebuch". (35) Soviel Material aus dieser Vorarbeit auch in den Roman eingeht (Figurenprofile, Handlungs- und lokale Details) - das Tage­buch liest sich wie eine empirische Analyse, auf bessere Ar­beitsorganisation und höhere Produktivität gerichtet. Es geht darin um die Sache selbst und darum, subjektiv motivierte Kritik zu objektivieren. "Im Vorstand wurde heftig über das Tagebuch diskutiert. Mir wurde der Vorwurf gemacht: Wenn du alles besser weißt, dann übernimm doch selbst den Vorsitz der Genossenschaft. Nichts ist konsequenter als das, denn wer klug schreibt, der muß auch klug handeln können. Jetzt bin ich Feldbaubrigadier." (36)

Über die Konflikte zwischen "Worten und Taten", "zielen­der und nichtzielender Schreibweise" kam Köhler offenbar in dem Maße hinaus, wie er sie nicht als Alternativen behan­delte. Er suchte sie praktisch zu bewältigen, indem er sich an eine produktive Umwelt anschloß und sein Urteil über die Bewegungsgesetze gesellschaftlicher Wirklichkeit so weit ob­jektivierte und stabilisierte, daß auch überschäumendes Fabu­lieren diese Position nicht aus den Angeln heben kann. Er bekennt sich zu Anna Seghers' Position, von der Warte des dialektischen und historischen Materialismus aus am weitesten blicken zu können und macht zugleich die Goethes zu seiner eigenen: "Wenn ein Schriftsteller zum Objektiven durchbricht, ist er gerettet, während eine subjektive Natur ihr bißchen In­neres bald ausgeschrieben hat und in der Manier zugrunde geht." (37) Das ist nun wieder zu einem Zeitpunkt gesagt, da in der Literatur der DDR nicht wenige Autoren ihre subjektiven Erfahrungswerte - zum Teil übergewichtig - bedeutsam gemacht haben. Erleben und darüber schreiben nennt Köhler eine "primitive Art des literarischen Reflexes", das übrigens mit kritischem Blick aufs eigene Schaffen ("Schatzsucher", "Krott"). (38) Köhlers Satz "Ich gehe meinen eigenen Weg" drängt sich dem Betrachter des bisherigen Werkes immer wie­der ins Bewußtsein, bestätigt er sich doch in mehr als nur einer Hinsicht.

Die oft erhebliche zeitliche Spanne zwischen Entstehen und Erscheinen seiner Bücher bejubelt Köhler nicht gerade, hält das jedoch eher für ein Problem des "Zeitgeschmacks" und der "Rezeptoren", die erst ausgebildet sein müssen (39) (auch "Der Krott", 1976 erschienen, entstand schon 1969). Auf die ästhetischen Auffassungen der sechziger Jahre, von denen er sich teilweise eingeengt fühlte, reagiert er praktisch. "Wollte ich von da an jedenfalls mit meiner Neigung zum Parabel­haften weiterkommen, so mußte ich insofern vor allem Realist sein, als ich meinen Verstand dafür gebrauchte, Texte zu schreiben, die der damals geltenden Realismusauffassung [... ) nicht zu weit enteilten, ihr teils entgegenkamen, teils aber diese Kruste von innen her sprengten" (40), "Nils Harland" nennt er dafür als Beispiel.

Nils Harland

Erzählt wird die Geschichte einer schicksalhaften Begeg­nung zweier Menschen im Moorgebiet; das zudem Grenzland ist. Klima und Landschaft spielen hier eine eigenständige Rolle im zerstörerischen Mißverständnis zwischen den beiden Män­nern. Abgesehen vom Vorgang selbst, ist hier vor allem der Erzählgestus Poes aufgenommen, der, auf die Begebenheiten gerichtet, damit zugleich Selbstbeobachtung und Selbstanalyse des Erzählers verbindet. Dadurch wird in die sonderbare, zeit­lich unbestimmte Geschichte ein verbindliches moralisches Wertmaß eingebracht. Nach einer einleitend berichteten Ju­gendepisode teilt der Erzähler mit: "1...] denn heute weiß ich, daß ich in der Begegnung mit Nils, dem Einsiedler, nur deshalb versagt habe, weil ich in dem vorentscheidenden Augenblick versäumte, mich an einer menschlichen Gemein­schaft mitgestaltend zu üben." (41)

Zielende Schreibweise war für Köhler nie etwas anderes, als schon beim Schreiben Einfluß auf die Wirkung zu neh­men, das heißt, nicht beliebige Ausdeutungen des Werkes zu ermöglichen. Indem die Deutungsimpulse jetzt weniger als Erzählerkommentar oder Figurensprache im Text erscheinen, sondern eher als dem Werk vorgelagerte Überzeugung des Autors spürbar werden, steht die "transitive" Schaffensmethode phantasievoller Erfindung nicht mehr alternativ entgegen. Bei Stoffen aus der geschichtlich überholten Welt lassen sich solch allgemeine Prämissen offenbar leichter finden. Diese Welt macht Köhler satirisch-grotesk durchschaubar, indem er Ein­sicht in deren inneren Mechanismus vermittelt. In "Reise um die Erde. . ." (1979) geschah das sozusagen mit Pau­ken und Trompeten, konkret, mit Rockband und Elek­tronikorgel. In "Die lange Wand" geht das leiser, aber glei­chermaßen folgerichtig vor sich. Innerhalb der demagogischen Ehrung von Kriegstoten in der Bundesrepublik hat der "irr­tümlich" überlebende Veteran des 1. Weltkrieges, Wilhelm Lahmtreter, einfach keinen Platz. Der "Betrieb" der Bundes­kriegsgräberfürsorge braucht nur die Toten.

Eva Kaufmann zählt die 1976 erschienenen Werke Köh­lers, "Der Krott", "Der Gespensterwald von Alt-Zauche" und "Hinter den Bergen", "zum Wichtigsten und Interessantesten, was die DDR-Literatur in den sechziger Jahren hervorge­bracht hat" (42).

Der Krott

Zu "Krott oder das Ding unterm Hut" äußert sich Köhler selbst recht kritisch. Er stuft die Erzählung als "literarische Skizze" ein, in der die ihm fremde Welt des Kraftwerks noch nicht hinreichend frei beherrscht ist. Und doch ist gerade hier Köhlers Generalthema am bis dahin rigo­rosesten und so komplex wie nie vorher angeschlagen, nämlich die Frage nach Impulsen und dem Maß für unseren Weg auf den Kommunismus zu. Durchaus auch warnende Töne klingen jetzt lauter in das beobachtete Fortschreiten hinein. Das Skiz­zenhafte der Erzählung besteht wohl darin, daß die Erschei­nungen des gesellschaftlichen Fortschritts sehr direkt verhan­delt werden, weniger poetisch verfremdet, sondern eher in ihrer wirklichen Gestalt, zugleich schärfer konturiert durch ein phantastisches Requisit den Krott. Das ist ein im Wasser lebendes gepanzertes Wesen, mit einer "Haftfläche - wenig größer als ein Zweimarkstück", das "sich an die Schädelwöl­bung unvorsichtiger Taucher" heftet und sofort beginnt, "zahlreiche feine Wurzeln, myzelartige Tentakel, durch die Kopf­haut des Opfers zu bohren." (43) Die Wirkung dessen: "Das zentrale Nervensystem wird zuerst angeregt, dann aufgeregt, mobilisiert, entphlegmatisiert, alle Sinne werden bis zum Äußersten gespannt: " (44) So nehmen beispielsweise die Sinne des Gewerkschafts-Kulturfunktionärs Paul Jordan Wirklichkeit wahr beim Tun all dessen, "was der Tag verlangt" im Kraft­werk, "das gerade vom Minister besucht wird und in dem "ein zu schlechter Umwandlungsgrad von der Kohle in Elektro­energie" (45) an der Tagesordnung ist. Er fragt sich, wie die höhere Produktivität wirklich zu erreichen und dabei auch noch sein vorausgegangener Traum von einer Menschheit er­füllt werden kann, "deren Artenegoismus sich nicht im mate­riellen Verbrauch der Natur erschöpft, sondern sich vielmehr zur Anschauung all ihrer Formen verfeinert hat". (46) Und wie ist der Krott zu schlagen, damit er nicht sein Opfer paraly­siert? Im Grunde verhilft die Wirkung des Krott dem von ihm Befallenen dazu, daß er auch den Hammer findet (und den, der ihn führt), mit dem wiederum der Krott rechtzeitig geschlagen werden kann. Der Funktionär Jordan hat, da vom Krott befallen, geschärfte Sinne, die führen ihn in sonst fremd gebliebene Bereiche des Kraftwerkes. Dort, wo tagtäglich här­teste Knochenarbeit gemacht wird, die man "lieber abschaffen" sollte und die doch "mehr (ist) als bloßer Broterwerb" (47), wird ihm "schnurz und schnäuzig eins aufs Dach gegeben." (48) Was die an- und aufgeregten Sinne erkundet haben, ist geblieben. Im Gesundungsschlaf Paul Jordans produzieren die letzten Fäden des Krott einen Traum, ein Regelschema für das Ge­schehene auf menschlichen Fortschritt zu. Brutto- und Netto­gewinn, Reproduktionsfonds und Prämienfonds, Querverbin­dungen und Rückkopplungen gibt es darin. Der Träumende setzt einen Trichter auf und schöpft Masse hinein, "hoffend, es fände sich darunter - wie Erz im Gestein - jenes uner­findliche Keimchen Sinnerfüllung, welches ich PATHOS nen­nen möchte, Hochgefühl des bewußten Seins; handlungsum­schlossene Anschauung der Natur und aller eigenen Schritte darin." (49) Das Schatzsuchermotiv noch immer abschätzig ge­braucht ("die Herzen hebeln wir uns in die Brieftaschen" (50)), aber nicht als Wiederholung, sondern als Fortsetzung von früherem, nicht mehr als Frage individueller Moral, sondern als Bestandteil des gesellschaftlichen "Regelkreises", menschheits-geschichtlich ausgeweitet und mit folgender Vorstellung von Realismus verbunden: "ein Behelfswort für die Kunst, die Dinge so in Beziehung zu setzen, wie sie einander bedingen: das Innere und das Äußere; Körper und Seele; Materie und Geist; Licht und Schatten; Sinn und Form; Instinkt und Ver­stand; Historie und Mythos; Ordnung und Chaos; Vulgaris­mus und Pathetik; Traum und Wirklichkeit." (51) Hier hat es ein satyrhafter Künstler so formuliert. Paul Jordan hat an­geblich nicht über diese Worte nachgedacht. Erich Köhler stehen sie indessen zu Gesicht. Sie haben nicht nur mit Realis­mus in der Kunst zu tun.

Im "Krott" plädiert der konsequente Materialist Köhler für die Produktivität von Traum, Phantasie, Pathos. Das ergibt einen dialektischen Umgang mit Wirklichkeit, der aufnahme­fähig macht für deren ganzen sinnlichen Reichtum. Im Roman "Hinter den Bergen" geht Köhler damit geradezu verschwen­derisch um.

Dialektische Betrachtungsweise ließ Köhler sehr früh etwas Wesentliches im Verhältnis individueller Lebenswege zum gesellschaftlichen Vorwärtsschreiten entdecken. Schon in "Schatzsucher" sind individuelle Bedürfnisse und Handlungs-motivationen (materielle, ideelle, moralische) sehr differenziert erfragt. Die Figuren werden nicht nur daran gemessen, ob sie die allgemeinen gesellschaftlichen Ziele zu ihren persön­lichen machen oder nicht. Ihr jeweiliger Antrieb wird darauf abgetastet, wie er für das Ganze produktiv zu machen ist. So kommen hier übrigens Aspekte zur Sprache, die in der allge­meinen gesellschaftlichen Diskussion der sechziger Jahre erst keimhaft vorhanden waren: beispielsweise über die Figur des Bauern Lenz Fragen des Mittelmaßes und des Bewegungs­radius einer leistungsstarken Persönlichkeit im Sozialismus.

Köhlers Verständnis der Wechselbeziehung von Individuum und Gesellschaft läßt weder gewaltsame Subsumierung des einzelnen unter das gesellschaftliche Ganze zu, noch einen ver­härteten Konflikt zwischen "unten" und "oben". Das gilt selbst für die in dieser Richtung äußerst zugespitzte Filmerzählung "Hartmut und Joana oder Geschenk für Kinder" (1980). Auch in "Hinter den Bergen" (1976) geht Köhler mit der Dialektik Individuum-Gesellschaft konsequent dialektisch um und fin­det dabei die allgemeine Voraussetzung, von der aus er das wissende, das gezielte Schreiben über Gegenstände sozialisti­scher Wirklichkeit mit überraschendem Phantasieren in Einklang bringen kann. Im Gespräch erklärt er Eva Kaufmann: "Ich bin kein systematischer Erforscher gesellschaftlicher Trieb­kräfte. Ich suche dieses Problem nicht im sentimentalischen Sinne auf und erfinde die passenden Sujets dazu. Ich ahne, fühle stärker als ich verstehe." (52) Ahnungen, die in der Kunst zur Anschauung, Anschaubarkeit gelangen, öffnen seine Ge­schichten zu neuen Räumen (Heinrich Ramms Bilder; Fiebigs ausgedachte Geschichten; das Märchen vom Schlangenkönig im gleichnamigen Kinderbuch; die steinerne Kröte im Theater­stück "Der Geist von Cranitz"; und nicht zuletzt die Gemälde Ahnfelds auf den permanentenen Fenstern in der Kirche zu Ruhin, dem Dorf "Hinter den Bergen"). So ersteht vor dem Leser die Geschichte Ruhins, indem der Erzähler überliefertes Material intuitiv, durch eigene Vorstellungen und Vermutun­gen vervollständigt. Seine Kenntnisse über die Anfänge und ersten Jahre in der abseitigen Gemeinde bezieht er vom Chro­nisten Ahnfeld, der seinerseits die Vorgänge nicht nur notiert, sondern seherisch gedeutet hat.

Hinter den Bergen

Im Mai 1945 deutet der Laienprediger Rufeland die nächt­liche Geburt eines Kindes im Winkel einer Scheune den vom Krieg erschöpften Menschen als "Zeichen" und zugleich Auf­ruf zu neuer Organisation ihrer Gemeinschaft. Unter dem Sinnbild der jungen Mutter, der "Jung-Frau" Alma Teutschke, und ihres Sohnes Hans entwickelt Rufeland ein Gemeinwesen sozialer Gleichheit, aus dem materielle Gewinnsucht einzelner verbannt bleiben soll, "ein Staat des frommen Willens, so klein so festgefügt und beispielhaft gegründet [...]. Darin der Mensch des Menschen Wolf nicht länger, sondern Bruder sei." (53) Durchgestandene Erschütterungen, existentielle Not, Be­dürfnis nach Trost machen die Menschen aufnahmebereit für solches Postulat. Sie folgen dem sich anbietenden Hirten. Die ideale kleine Welt entsteht und bewährt sich fürs erste. Doch Rufeland setzt sich bald mit seinem schönen Projekt über die Verschiedenartigkeit seiner Gemeindemitglieder hinweg. Die wird in dem Maße wirksam, wie die einzelnen für die Ge­meinschaft produktiv werden. Sie reproduzieren dabei auch ihre Unterschiedlichkeit, wie Unterschiede produziert werden. Am deutlichsten ist dieser Vorgang bei Alma. Nach ihrer Eignung und Neigung für die Rolle der Jungfrau war nicht gefragt worden. Nun bekommt sie ein Kind nach dem anderen, will doch die männliche Umwelt sie nicht als Heilige, son­dern als Weib haben. Rufeland verstößt die "Priesterin der Begierde" und liefert anderen den Vorwand, mit ihr den eigenen Interessen gemäß umzuspringen. Andererseits entdeckt der Prediger nach Scheitern seines Werkes, daß er die Bedürf­nisse der übrigen Frauen in der Gemeinde nicht bedacht hat, ihnen "anstatt vager Gleichnisse handfeste Positionen" hätte zuerkennen müssen.

Das Dorf Ruhin hinter den Bergen wird vor den Bergen, wo eine ganz andere Entwicklung mit Bodenreform und zuneh­mendem Wohlstand vor sich geht, mehr und mehr zur Kennt­nis genommen. Ja, es wird schließlich in diese Entwicklung einbezogen. Staatliche Maßnahmen, die der Erfasser Waag bis nach Ruhin durchzusetzen hat, erschüttern an sich die Grundfesten dieses "Gottesstaates" kaum. Es sind die Ruhi­ner, die selbst nach und nach aus Rufelands Organisation aus­brechen, sie erliegen den "Versuchungen des Wohlstandes" und der "Unterscheidung". So nimmt das Gemeinwesen hinter den Bergen nach und nach Merkmale eines "sozialistischen Provinzialismus" au (von der abseitigen Lage besonders be­günstigt).

Für die Angleichung an die Verhältnisse vor den Bergen fehlen dem Erzähler die Zeugnisse und Deutungen Ahnfelds. "Von der Warte unseres Wissens um die größere Welt" (54) sinnt der Erzähler nun nach über den Fortgang der Einzel­schicksale und über die kommunale Perspektive. Sympathisie­rende und zugleich distanzierende Ironie gegenüber den Er­eignissen dieser Anfangsjahre ergab sich aus den Vorgängen selbst, aus der Spanne zwischen Erhabenem und Nüchternem, Anrührendem und kleinlich-Egoistischem. Weil Erhabenem und Anrührendem immer weniger Raum bleibt, wird die hin­tergründig funkelnde Spannung geringer. Ironie geht jetzt stär­ker vom Erzähler selbst aus. Sie signalisiert unter anderem, daß die Utopie des weit zurückliegenden Neubeginns, verpufft als Illusion, sich dennoch nicht erledigt hat.

Für Ruhin hört man immer häufiger den Namen Teutsch­kendorf. Die sechs unehelichen Kinder der zunächst gehei­ligten, dann benutzten und bedrohten Alma formen das Le­ben in ihrem Dorf (sie züchten dort Rosen und Schweine, pflegen die Flur, organisieren den Tourismus und die staatliche Ordnung). Und die Gemeindemitglieder sind's zu­frieden.

Das Ergebnis im Ganzen wird im Roman nicht zurückge­nommen; doch für Ruhin ist etwas Wertvolles auf der Strecke geblieben. Der "unruhige aktive Gottesbegriff" Rufelands war ein Agens, das emotionale, organisatorische Produktivität her­vorgebracht hat, die die fatalen Grenzen pragmatisch-egoisti­scher Selbstbescheidung zu durchbrechen vermochte.

Eine notwendig offene Bilanz. Sie entspricht Köhlers Be­griff von Realismus als einer Qualität seines Umganges mit Wirklichkeit überhaupt: mit dem tätigen Leben verbunden sein und in der Kunst ihm vorauseilen, wissend phantasieren, alle Themen und Mittel gebrauchen, "wenn sie nur den einen Zweck deutlich erfüllen: Aus dem stetigen Widerspruch zwi­schen dem Materiellen und dem Ideellen neue progressive Impulse zu gewinnen." (55)

Kurzbiographie

Erich Köhler wurde am 28. 12. 1928 in Karlsbad (Karlovy Vary) als Sohn eines Porzellanschleifers geboren. Er begann eine Bäcker-, eine Schneider- und eine Malerlehre und war Landarbeiter. Nach dem 2. Weltkrieg trampte er durch Westdeutschland und Holland und kehrte 1950 in die DDR zurück. Er arbeitete bei der Wismut-AG unter Tage und zog 1955 nach Mecklenburg, wo er in der Landwirt­schaft tätig war. Er studierte von 1958 bis 1961 am Institut "Johannes R. Becher" in Leipzig.

Seit 1962 lebt er in Alt-Zauche (Kreis Lübben). 1964 erhielt Erich Köhler den Literaturpreis des FDGB, 1977 den Heinrich-Mann-Preis.

ANMERKUNGEN UND ZITATNACHWEIS

1 Erkenntnisse und Bekenntnisse. Halle 1964.   zurück
2 Erich Köhler: Reiten auf dem Leben. In: Erkenntnisse und Bekenntnisse. Halle 1964, S. 160 ff.zurück
3 Ebd., S. 192 ff. zurück
4 Ebd., S. 164 ff. zurück
5 Ebd., S. 190 f. zurück
6 Ebd., S. 192. zurück
7 Ebd., S. 182.zurück
8 Erich Köhler: Dichter und Gral. In: Sinn und Form, H. 3 (1983), S. 569.zurück
9 Ebd., S. 573. zurück
10 Ebd., S. 574. zurück
11 Ebd., S. 575.zurück
12 Sinn und Form, H. 3 (1983), S. 575.zurück
13 Eva Kaufmann: Gespräch mit Erich Köhler. In: Sinn und Form, H. 4 (1978), S. 750.zurück
14 Karin Hirdina: Zukunft heißt Kommunismus. In: Sinn und Form, H. 2 (1978), S. 452.zurück
15 Eva Kaufmann: Alt-Zauche liegt nicht hinter den Bergen.
Zu Erich Köhlers Werk und Weg. 
In: Weimarer Beiträge, H. 10 (1978), S. 90 ff.zurück
16 Karin Hirdina: Zukunft heißt Kommunismus. In: Sinn und Form, H. 2 (1978), S. 452.zurück
17 Geschichte der deutschen Literatur von den Anfängen bis zur Gegenwart.
Literatur der Deutschen Demokratischen Republik. Bd. 11, Berlin 1976, S. 259.zurück
18 Erik Neutsch: Vorbemerkung zu: Der Hirt. Halle 1978. zurück
19 Karin Hirdina: Zukunft heißt Kommunismus. In: Sinn und Form, H. 2 (1978), S. 452.zurück
20 Eva Kaufmann: Alt-Zauche liegt nicht hinter den Bergen.
Zu Erich Köhlers Werk und Weg.  
In: Weimarer Beiträge, H. 10 (1978), S. 755.zurück
21 Erich Köhler: Reise um die Erde in acht Tagen. Berlin 1979, S. 101.zurück
22 Ebd., S. 115. zurück
23 Ebd., S. 145. zurück
24 Erich Köhler: Glücksinsel. In: Kiplag-Geschichten. Berlin 1980, S. 34. zurück
25 Ebd., S. 123.zurück
26 Erich Köhler: Über die Scholochow-Resonanz in meiner Erzählung "Schatzsucher".
In: Michael Scholochow. Werk und Wirkung. Leipzig 1966, S. 271.zurück
27 Ebd., S. 273. zurück
28 Ebd., S. 274. zurück
29 Erich Köhler: Nichts gegen Homer!
In: Sinn und Form, H 5 (1982), S. 1087.zurück
30 Botho Wiele: Einige notwendige Bemerkungen zu dem Artikel von Erich Köhler "Nichts gegen Homer".  
In: Sinn und Form, H. 4 (1983), S. 878 ff.zurück
31 Erich Köhler: Schatzsucher. Rostock 1964. S. 335.zurück
32 Erich Köhler: Reiten auf dem Leben. In: Erkenntnisse und Bekenntnisse. Halle 1964, S. 178. zurück
33 Ebd., S. 183.zurück
34 Ebd., S. 193.zurück
35 Erich Köhler: Aus dem Marnitzer Tagebuch. In: Neue Deutsche Literatur, H. 4 (1960), S. 33 ff.zurück
36 Erich Köhler: Reiten auf dem Leben. In: Erkenntnisse und Bekenntnisse. Halle 1964, S. 184.zurück
37 Eva Kaufmann: Gespräch mit Erich Köhler.
In: Sinn und Form, H. 4 (1978), S. 756. zurück
38 Ebd., S. 748.zurück
39 Ebd., S. 764. zurück
40 Ebd., S. 747.zurück
41 Erich Köhler: Nils Harland. Rostock 1968, S. 9. zurück
42 Eva Kaufmann: Alt-Zauche liegt nicht hinter den Bergen.
Zu Erich Köhlers Werk und Weg.  
In: Weimarer Beiträge, H. 10 (1978), S. 90.zurück
43 Erich Köhler: Der Krott oder das Ding unterm Hut. Rostock 1976, S. 29.zurück
44 Ebd., S. 31. zurück
45 Ebd., S. 34. zurück
46 Ebd., S. 13. zurück
47 Ebd., S. 46. zurück
48 Ebd., S. 128.zurück
49 Ebd., S. 132. zurück
50 Ebd., S. 27. zurück
51 Ebd., S. 79 f. zurück
52 Eva Kaufmann: Gespräch mit Erich Köhler. In: Sinn und Form, H. 4 (1978), S. 759.zurück
53 Erich Köhler: Hinter den Bergen. Rostock 1976 S. 21. zurück
54 Ebd., S. 260.zurück
55 Eva Kaufmann: Gespräch mit Erich Köhler.
In: Sinn und Form, H. 4 (1978), S. 755. zurück