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P.E.N.-Ausschluss

 

Das Kleine Blatt

Zur Poetik
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Impressum

 

Zur Programm-Diskussion:
 
»Ein Werk wie dieses, geboren letzten Endes aus dem Kommunistischen Manifest und dessen konsequente Fortsetzung, muß auch so gut und schön wie jenes verfaßt sein.«
aus dem Kapitel "BKV" in "Der Krott oder das Ding unterm Hut" (1976)

Liebigsche Minimumstonne

Liebigsche Minimumtonne
Illustr.:K.Späth

Christian Morgenstern
Gruselett
Der Flügelflagel gaustert
durchs Wiruwaruwolz.
Die rote Fingur plaustert
und grausig gutzt der Golz.

 

Erich Köhler in
"Das Kleine Blatt"

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Beurteilung des Weskottschen "Forschungs"- Berichts

Rufmord an
Erich Köhler
(Frühj. 2005)

Abschlussbericht des Ehrenrates

(2. April 2002)

"Gering- verursachte Schutzred"

(Dez. 1993)

"Wortmeldung"

(April 1998)

zweite Stellungnahme

(Mai 2001)

dritten Stellungnahme

(April 2002)

Erklärung gegen den Ausschluss

(Sept. 2003)

vierte Stellungnahme

und

Antrag auf Wiederaufnahme in den deutschen P.E.N

(Mai 2003)

Brief der Witwe Erich Köhlers an den Präsidenten des deutschen P.E.N.

(Okt. 2003)

 

 


 

Erich Köhler in
 
DKB Nr. 12    Juli / August 2002

Bericht

Alt Zauche
DKP-Gruppe Niederlausitz
GO-Versammlung
Bericht

    Tagesordnung:
  1. Aufnahme eines neuen Mitglieds
  2. Diskussion über "Erste Grundlagen zur Erarbeitung eines Programmentwurfs" (der DKP) folgend 'Entwurfspapier' genannt
  3. Erwägungen über Form-, Inhalts-, Vertriebsfragen unseres Kleinen Blattes
Zu 2.: Erich Köhler sprach einleitend zu einer Inhaltlichkeit, die im 'Entwurf' gar nicht vorkommt, der Kultur unserer Partei. Dazu erzählte er vom Gesangsverhalten in den DDR-Kampfgruppen der Arbeiterklasse. Am Lied "Brüder, seht, die rote Fahne..." beschrieb er die Emphase, mit welcher die Genossen Kämpfer stets die letzte Strophe des Liedes sangen:
Ist die letzte Schlacht geschlagen 
WAFFEN AUS DER HAND 
schlingt um die befreite Erde 
brüderliches Band...
Daran würde deutlich, dass die Arbeiterklasse zu keiner Zeit eine besonders militante Mentalität hatte. Die letzte Schlacht wurde damals als geschlagen vorweggenommen, indem das sozialistische Lager fest bestand, die DDR existierte, folglich zur Liedhaftigkeit des sozialistischen Aufbaus übergegangen werden konnte. Davon leitete der Sprecher ab, dass Kommunismus nicht auf Rechenhaftigkeit, schon gar nicht auf Papierhaftigkeit, sondern auf Verwirklichung einer Poesie gründet. Das Wesen von Poesie aber liegt nicht in irgendeiner Dichtung oder Lyrik, es besteht in der gesamten inneren Liedhaftigkeit des sittlichen Tuns auf dem Wege zur Menschwerdung.
In einer Zwischendiskussion wurde am 'Entwurfspapier' eine schablonenhafte Sprache mit vielen Leihwörtern aus der bürgerlichen Terminologie festgestellt, eine Verwissenschaftlichung des Marxismus aus dritter, vierter Hand als Ausdruck fehlenden inneren Schwunges.
KÖHLER zitierte dazu eine Stelle aus:"Der Krott oder das Ding unterm Hut" Von den Anwesenden wurde eingeworfen, dass es unbillig sei, von den Verfassern eines Entwurfs die Kenntnis einer bestimmten Erzählung vorauszusetzen. Dieser Einwand wurde vom Sprecher in einer längeren Epistel zurückgewiesen. Ein heutiger kommunistischer Programmentwurf beginne nicht bei Null, er könne an Erfahrungen beim Aufbau der DDR anknüpfen samt einschlägiger Literatur. Das müsse von Programmentwerfern berücksichtigt werden. - Kulturhaftigkeit als integralen Faktor eines Bestrebens verbildlichte der Sprecher am Beispiel der "LIEBIGschen Minimumtonne". Mit ihr demonstrierte Justus von Liebig, dass der Ertrag eines Ackers nicht vorn Maximum sondern vom Minimum der enthaltenen Nährstoffe abhängt. Ein Fass läuft an der Stelle aus, wo eine Fassdaube am niedrigsten ist. Und das sei bei dem vorgelegten Entwurfspapier eben der Umgang mit dem Kulturfaktor, den man bestenfalls als randständig behandelt sieht. Kultur sei nicht Inhalt, nicht Singen und Tanzen sondern der Gehalt einer Anstrengung so wie Sozialismus / Kommunismus nicht konsumtiv erlebt werden kann,sondern produktiv gelebt werden muss.
Zum dritten Beleg integrierter Kulturhaftigkeit erzählte KÖHLER von seinem Ausschluss aus dem P.E.N.-Zentrum Deutschland nicht wegen Stasi-Tätigkeit, sondern wegen fehlender Reue. Einen zerknirschten Vorzeige-Pönitenten hätte man dort liebend gern behalten.
Aber er, KÖHLER, habe den P.E.N.-Club als Tribüne benutzt, um den Satz "Kommunismus ist verwirklichte Poesie" vorzubringen. Er beklagte die Zurückhaltung im DKP-Vorstand zu den Vorgängen in Darmstadt. Von allen bürgerlichen Medien mit Dreck beworfen, wird fehlende Solidarität in der eigenen Partei als Mangel an Streitkultur schmerzlich empfunden.
In der Aussprache wurde der Epochencharakter erörtert. Die schon einmal postulierte Annahme einer Epoche des Überganges vom Kapitalismus zum Sozialismus wurde als verfrüht verworfen. Die Gegenwart wurde als Epoche des höchstentwickelten mechanischen Materialismus gewertet. Charakteristisch dafür sei die Dominanz arithmetischer Metaphysik, wie sie unter Anderem in der Formel:
  1. muß der Mensch sich kleiden
  2. essen
  3. ein Dach überm Kopf haben, ehe er sich
  4. kulturell betätigen könne.
zum Ausdruck kommt. Am metaphysischen Ordnungs- und Einordnungsdenken scheitert zur Zeit jeder Ansatz in die neue Stufe Menschwerdung, als welche Kommunismus aufzufassen sei. Kultur ist danach nicht als Rubrik an irgendeiner numerischen Programmstelle einzuordnen, sie muss integral im komplexen nichtlinearen Denken und Handeln wirksam sein.
Zum T.0.-Punkt 'Das Kleine Blatt' wurde einvernehmlich die konzeptionelle Eigenständigkeit und Kontinuität des Blattes als Beitrag der Gruppe Niederlausitz zur Kommunistik angenommen.
Die weiteren Themen im 'Programmentwurf' werden in jeder folgenden Gruppenversammlung mit reihum anderen Referenten behandelt.
Als heutiger Berichterstatter zeichnet:
Erich Köhler
Alt Zauche

zu lesen in
 
DKB Nr. 13 Sept. 7 Oktober 2002




Wir sind um ein eigenes Profil des "Kleinen Blattes'" bemüht! Unser zentrales Thema ist die Menschwerdung II, (die Menschwerdung I durch die Arbeit ist abgeschlossen), die Weiterentwicklung der Menschheit über den mechanischen Materialismus hinaus. Erich Köhler formulierte: "Kommunismus ist verwirklichte Poesie. Verwirklichte Poesie gerinnt alsbald zu krudem Alltag, der durch Poesie kontinuierlich überwunden werden will. Poesie ist nicht irgendeine Lyrik, sondern die Anwesenheit des heiligen Geistes im Menschen, die Liedhaftigkeit des bewussten Tuns. "
Kommunisten müssen begreifen, dass ihr Kampf heute vor allem auf kulturellem Gebiet stattfinden muss, dass wir nur etwas über Kopf und Geist bewegen können.
Das Kapital hat die Produktionsmittel, den Staat, die Banken, die Armee, die Polizeireserven, die Justiz, die Gefängnisse, die Medien, die Gewerkschaften. Nur eins hat es nicht - Kultur (im oben genannten Sinne). Damit ist erwiesen, dass die Kultur die zur Zeit einzige offene Kampffront für uns ist.
  Zur Kulturpolitik

Kommunistische Arbeiterzeitung
Nr.266 (Mai 1995)

"Oberster Kulturbegriff ist Mensch selbst. Ziel kann, bei aller katastrophalen Weltentwicklung, nur homo habilitans, das im Einklang mit seiner Umwelt lebende Individuum sein, das sich qualitativ über homo faber, den technizistisch-kommerzialischen Naturverramscher erhebt.
Dieses Ziel ist nicht über den bürgerlich tradierten individuellen Voluntarismus zu erreichen, sondern nur über den kollektiven Voluntarismus.
Der vollständige Artikel Erich Köhlers ist hier zu finden
 Menschwerdung II

Das Kleine Blatt - Sonderausgabe Okt. 2001