Peter Hacks

Das Gesamtwerk
von Peter Hacks ist verlegt beim
Eulenspiegel Verlag, Berlin


entnommen:

"Tamerlan in Berlin"
Gedichte aus der DDR

Eulenspiegel Verlag Berlin

KAHNPARTIE
ZU THÄLMANN

Der Himmel liegt wie Puder
Über dem Krossinsee.
Die Freundin rührt die Ruder.
Mir tut kein Finger weh.
Ein wirres Haubentaucherweib
Durchschwimmt mit einem Kind am Leib
Ein gelbes Feld von Mummeln.
Ich bade mir den Zeh.

Freundeskreis
"Ernst-Thälmann-Gedenkstätte"

hier finden sie nähere Hinweise zur
illegalen Tagung
des ZKs der KPD

am 7. Febr. 1933
in Ziegenhals


»HABBEMA eröffnet«

Mit einer Begegnung von Künstlern, Kulturpolitikern, Journalisten, Verlagsleuten und Mitgliedern der Peter-Hacks-Gesellschaft hat am 26. Januar 2011 das HABBEMA seinen Betrieb aufgenommen.
Diese "Bühne der Peter-Hacks-Gesellschaft" führt den Namen ihrer Intendantin, der Schauspielerin und Regisseurin Cox Habbema. Sie wird in den nächsten Monaten in dieser jüngsten Spielstätte am Prenzlauer Berg Stücke und Programme inszenieren, Theater spielen und Diskussionen anstiften. Betreiber sind neben Cox Habbema die Peter- Hacks-Gesellschaft und der Eulenspiegel Verlag, die hier Lesungen, Buchvorstellungen, Liederabende veranstalten und die Bühne auch für literarisch-musikalische Vorhaben anderer Interessenten zur Verfügung stellen werden.



CD-Hülle von »Was träumt der Teufel«

Gina Pietsch
Hannes Zerbe
Was träumt der Teufel
Ein Peter-Hacks-Abend

Die bekannte Diseuse hat ein originelles Programm zusammen­gestellt, das den Hacks der kraftvoll-sinnlichen Liebeslyrik und der politischen Lieder und Gedichte in den Mittelpunkt stellt. Pietsch /Zerbe verwenden altbekannte Kompositionen von Asriel, Bredemeyer, Eisler, Krtschil; aber Zerbe selbst hat eine ganze Reihe von Gedichten und Liedern neu bzw. erstmals vertont.
»...der kräftige proletische Vortrag und die feine lyrische, nuancierende, leise und grad dadurch erhellende Stimme garantieren einen kenntnis- und erkenntnisreichen Abend«
(junge Welt)

Zwei wohlvertäute Fässer,
Sie lenken unsern Bug
In ein längliches Gewässer.
Es heißt der Große Zug.
Hier war es 33, als
Die KPD in Ziegenhals
Wider den Wählerwillen
Zum letzten Mal sich schlug.

Wie Klubfreunde gesellig
In Mörschels Sportlokal
Strömen sie unauffällig
Nach hinten in den Saal.
Die Kegelkugeln rollen dort.
Sie treten ein mit Mollen dort.
Das ZK der Kommunisten,
So tagt es illegal.

Mit seinen Reichstagsmandaten
War Hitlers Macht gewiß.
Nun müssen sie beraten
Die Nazifinsternis.
Der Pieck, der Ulbricht und der Schehr,
Der Beimler und noch viele mehr.
Der Thälmann weiß die Linie:
Kampf und kein Kompromiß.

Aufs eichene Tischblatt haut er.
- Mach leiser, Ernst, ich bitt.
Er redet immer lauter.
Man hörts im Schankraum mit.
Zu Wasser die Genossen flohn
Nach Zeuthen hin, der Bahnstation,
Wobei ihr Schiff im Dunkel
Die Dahme überschritt.

Das Motorschiff Charlotte
Ist heute noch zu sehn.
Für unsre rote Flotte
Muß es nun wieder stehn.
Von vierzig bald nach dieser Nacht
Hat man wohl zwanzig umgebracht.
Man kann zu laut Recht haben.
Wie soll das gut ausgehn?

Und die sie nicht umbrachten,
Sind dann noch einmarschiert
Nach rauhen Völkerschlachten
Und haben uns regiert
In unsrer Republik, und der
Der Präsident geworden wär,
War der Gefangne Thälmann,
Nur war der just krepiert.

Wir sprangen unter dem großen
Ahornbaum an Land
Und sind alsbald gestoßen
Auf die Tafel an der Wand.
Mit Thälmanns Kopf und eisengrau
Ziert sie den Eingang von dem Bau:
Wir ehren dein Vermächtnis,
Dein Pionierverband.

Die Heimfahrt von der Schenke.
Der Saum von Schilf und Rohr.
Sie rudert, und ich denke.
Ich schwatze ihr ins Ohr:
Mir scheint, wenn die Partei besiegt
Und todeswund am Boden liegt,
Stehn meist zwölf dumme lahre
dem Vaterland bevor.

Auszug entnommen: Peter Hacks
TAMERLAN IN BERLIN - Gedichte aus der DDR
Eulenspiegel * Das Neue Berlin
Verlagsgesellschaft Berlin

http://www.aurora-verlag-berlin.de/

aktuelles über Peter Hacks finden Sie hier:

Peter-Hacks-Gesellschaft

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