Gleis und Schwelle

Siegfried Kunz war ein prinzipienfester Mann. Vom Dorfschullehrer hatte er es bis zu einer wichtigen Stellung in der Abteilung Volksbildung beim Rat des Bezirkes gebracht. Er war und blieb jedoch mit Leib und Seele Lehrer. Da er selbst eine kinderreiche Familie hatte, waren alle seine Ratschläge, Vorschläge, Hinweise und Weisungen von einer so tiefen Lebenserfahrung durchdrungen, daß Siegfried Kunz für eine der größten Autoritäten auf dem Gebiete des Erziehungswesens im Bezirksmaßstabe galt. In einer Schriftenreihe "Elternhaus und Berufswahl" trat er für einen neuen Lehrstil in den Schulen ein, wodurch die begabten Schüler besser berücksichtigt werden konnten, ohne den schwerfälligeren zu weit vorauszueilen, und wo umgekehrt die weniger begabten Schüler die schneller Begreifenden nicht am Vorwärtskommen hinderten.


zwischen 13 und 14 - Ein Almanach für Thälmann-Pioniere

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zwischen 13 und 14
Ein Almanach für Thälmann-Pioniere

Herausgegeben von der Zentralleitung der Pionierorganisation Ernst Thälmann.
Zusammengestellt von Inge Baumert


In der eigenen Familie praktizierte er natürlich ebenfalls nach seinem Prinzip die Begabtenförderung. Er beobachtete jedes seiner Kinder von der Wiege auf, um in der späteren Berufswahl für sie nicht fehlzugehen.

So war der älteste Sohn, den Einflüssen seines Vaters am längsten und ungeteiltesten ausgesetzt, ebenfalls Lehrer geworden.

Der zweitälteste Junge, an dem er frühzeitig eine stille Liebe zum Basteln entdeckt hatte, bekam folgerichtig eine Ausbildung als Modelltischler.

Das drittälteste, ein Mädchen, war sein größter Stolz. Bei ihr meinte Kunz einen ganz besonderen Hang zur Gerechtigkeit zu erkennen, und folglich stand ihr künftiger Beruf schon fest. Brigitte würde Richterin, Staatsanwältin oder Rechtsanwältin werden. Von den Ansprüchen, die an Mitarbeiter unserer Justizorgane zu stellen sind, pflegte er selbst zu sagen: "Nur die aufgeschlossen-sten, die begabtesten, die tüchtigsten Kader gehören an unsere Gerichte." Das war für die Tochter allerhand väterlichen Zutrauens. Um aber dabei jedes Risiko auszuschließen, hatte Siegfried Kunz das Mädchen in der besten Oberschule des Bezirkes untergebracht. Dort lebte sie im Internat, und lernte, sich frühzeitig ins Kollektiv der Gleichaltrigen einzufügen.

Nachdem Kunz so alles erdenkliche getan hatte, um der Tochter einen guten Start zu sichern, beobachtete er ihren Lebensweg aus der Ferne. Sie mußte ihm in regelmäßigen Abständen ihre Arbeitshefte zuschicken, damit er sich ihre Zensuren herausschreiben konnte. In ihren Heften reihte sich eine Eins an die andere. Eine eventuell in den Zwischenzensuren auftauchende Zwei verursachte beim Vater interessiertes Heben der Augenbrauen. Wiederholte sich diese Zwei, löste sie einen langen, nach allen Regeln pädagogischer Meisterschaft abgefaß­ten Brief an die Tochter aus. Eine Drei hingegen hätte wahrscheinlich zu einer ernsten Vertrauenskrise, wenn nicht gar zu einem Schock väterlicherseits ge­führt. Brigitte war jedoch taktvoll genug, ihm das zu ersparen.

All die Aufmerksamkeit für seine Lieblingstochter hinderte Siegfried Kunz jedoch nicht, seine ganze Kraft der weiteren Verbesserung unseres Schulwesens zu widmen.

Er benutzte jede Gelegenheit, um sich über den Bildungsstand der Jugend und mithin über das Niveau des Schulwesens in seinem Bereich zu informieren. Dabei wandte er sich mit Vorliebe an die Jugendlichen selbst.

Eines Tages veranstaltete die FDJ ein großes Bezirkstreffen. Zu Tausenden marschierten die Mädchen und Jungen in ihren FDJ-Hemden, mit Fahnen und Fanfaren durch die alte Bezirkshauptstadt. Wohin das Auge blickte, freute sich junges Volk des Lebens, freute sich nicht nur schlechthin, sondern wußte dieses Leben auch sinnvoll zu gestalten.

Hier führte eine Gruppe junger Techniker selbstgebaute Geräte vor, dort gab es ein Kleinwagenrennen, dort eine Tanzveranstaltung, und auf dem Marktplatz wurde geboxt.

Wer zählt die kulturvollen Darbietungen, wenn fünfzigtausend Jugendliche ihr Bestes geben?

Die Stadt gehörte der Jugend und mithin auch ihrem Mentor Sieg­fried Kunz.

Der lebte auf. Er drängelte sich durch das dichte Gewühl und blickte aus seiner Höhe mit solch triumphierenden Augen drein, daß jeder ohne Mühe darin hätte lesen können: Seht, die geistige Größe dieser blauen Woge ist zum Teil auch m e i n Werk. All mein Können, Wissen und Wollen, all meine Kraft ist hierin angelegt.


Schulrat Kunz beim FDJ-Bezirkstreffen, eilend

Es war schon weit hinter Mittag, als er sich endlich entschloß, ohne schon al­les gesehen zu haben, eine kleine Gaststätte aufzusuchen. Das Lokal war voller Jugendlicher. An einem Tisch, neben vier Mädchen, die bereitwillig zusammen­rückten, fand er noch Platz. Die Kellnerin hatte alle Hände voll zu tun. Aber er hätte nicht Fachmethodiker und nicht Siegfried Kunz sein dürfen, wenn er die Gelegenheit nicht genützt hätte, um einige Fragen an die Mädchen zu richten.

"Von wo kommt ihr?" begann er.
"Aus G."
"Und aus welchem Betrieb, wenn man fragen darf?"
"Aus gar keinem Betrieb. Wir sind Schüler der polytechnischen Oberschule in G."

Kunz lächelte in sich hinein. O wüßtet ihr Mädchen, kurzgeschorene oder langhaarige, braun- oder blauäugig, wen ihr vor euch habt, dachte er. Aber Kunz gab sich nicht zu erkennen. Mit geheimnisvollem Lächeln stellte er den vieren Fragen auf Fragen. Warum der Dom in G. ein Dom und keine Kirche sei, fragte er; wie die Inschrift an dem Haus in jener Gasse lautete und was sie zu bedeuten habe, wollte er wissen; welcher große Feldherr in G. residiert habe, von wann bis wann, und vieles andere mehr. Von den Schülern der zehnten Klasse konnte man schon etwas verlangen. Kunz' graue Augen huschten aufmerksam von einer zur anderen. Die Mädchen, ohne Befremden, fanden an dem unvermittelt eröffneten Quizspiel Vergnügen und antworteten, so gut sie konn­ten. Ein guter Beobachter hätte gefunden, daß die Augen des Lehrers bei jeder richtigen Antwort aufleuchteten.

Das Mittagessen mußte gebracht werden, um ihn endlich an den Zweck sei­nes Hierseins zu erinnern. Aber selbst beim Mahle konnte Kunz nicht an sich halten. Nur schienen mit dem Brot, das auf den Tisch kam, andere Fragen an­geflogen zu sein.

"Was habt ihr euch denn als großen Lebenstraum vorgenommen?" fragte er. Die Mädchen lachten, und hinter ihren feinen Lippen perlten kleine, weiße, tadellose Zähne. "Mitzuhelfen am Aufbau des Sozialismus", sagten sie fast gleichzeitig wie einstudiert.

Aber sie kannten Kunz nicht. "Das müßt ihr sowieso", gab er ruhig zurück. "Denn was wollt ihr anderes beginnen, wenn die ganze Welt sozialistisch sein wird? Nein, mitzuhelfen am Aufbau des Sozialismus ist heutzutage keine be­sondere Tat mehr, sondern bereits eine Bedingtheit. Aber was wollt ihr einmal persönlich und konkret vollbringen, welche große Tat?"

Die vier zuckten verlegen mit den Schultern. Darüber hatten sie sich noch keine Gedanken gemacht, wirklich nicht.

Um dem Problem auf andere Weise beizukommen, fragte Kunz: "Welche Berufe wollt ihr denn einmal ergreifen?" Dabei sah er die Mädchen der Reihe nach ermunternd an. Zögernd, und schon ein wenig aus Höflichkeit, legten die vier so hartnäckig Befragten ihre Berufswünsche dar. Die eine wollte Biblio­thekarin werden, die andere Hauptbuchhalterin, die dritte Laborantin und Leh­rerin die vierte von ihnen. "Soso", machte Kunz und nickte vor sich hin. Plötz­lich fragte er:

"Und einen landwirtschaftlichen Beruf will wohl niemand aus eurer Klasse ergreifen?"

In der Frage lag ein unbestimmter Vorwurf, eine versteckte Kritik, mehr an den betreffenden Lehrern, als an den Schülern.

"Doch", antwortete die zukünftige Laborantin bestimmt. "Eine Schülerin aus unserer Klasse will Agrarwissenschaft studieren."

Diese Antwort, als Abwehr gedacht, befriedigte Kunz nicht. Seit längerer Zeit schon orientierte er die Schulen auf die verstärkte Interessenerweckung für landwirtschaftliche Berufe. Und eine Schülerin von dreißig aus einer Klasse, das war entschieden zuwenig. Ahnungsvoll fragte er: "Und die eine, die kommt wohl im Unterricht nicht so recht mit, wie?"

"Nein", war die Antwort. "Die ist tüchtig." Und die angehende Laborantin fügte etwas spitz hinzu: "Die ist sogar übertüchtig."

Kunz horchte auf. Da üben sie nun Kritik an einer Klassenkameradin, die als einzige die Notwendigkeit einsieht, einen landwirtschaftlichen Beruf zu er­greifen, so dachte er, und weiter: Es gehört schon ein fester Charakter dazu, als einzelne der Ablehnung der ganzen Klasse zu trotzen. Eine bestimmte Achtung stieg in ihm auf. Unwillig forschte er: "Worin kommt das denn zum Ausdruck, dieses Übertüchtige?"

Das Mädchen lenkte sichtlich ein: "Ach, eigentlich in nichts Besonderem. Sie hat halt lauter Einsen, ist Gruppensekretärin und politisch sehr aktiv." Und das nennen die übertüchtig, dachte Kunz. Ich muß noch wissen, was ihre Eltern sind. Da fügte eines der anderen Mädchen kichernd hinzu: "Außer­dem macht sie Gedichte."

Eine Weile war nur das Klappern der Eßbestecke zu hören. Dann konterte Kunz endlich: "Das ist auch richtig so. Die Besten gehören in die Landwirt­schaft." Als die Mädchen, nun schon ärgerlich, schwiegen, fragte er weiter: "Wie heißt sie denn?"

"Brigitte Kunz."

Der Frager verschluckte sich am Bier. Er hustete. Das Wasser trat ihm in die Augen.

"Soso, hm, hm", machte er. "Was, ist denn ihr Vater?"

"Ach, irgend so 'n Schulrat, glaube ich." So vernahm er. Es war bemitleidens­wert zu sehen, wie er so mannhaft an dem Brocken würgte. Seine Tochter, für die Justizlaufbahn vorbestimmt, hatte ihn hintergangen. Agronomin wollte sie werden. Wo blieb ihr ausgeprägter Gerechtigkeitssinn? Kunz nahm sich zusam­men. Vor sich am Tisch sah er das zarte Profil der künftigen Laborantin. Die würde vielleicht eines Tages jene Bodenproben untersuchen, die ihr von Brigitte zugesandt wurden. Und die Agronomin würde an Hand der Untersuchungs­ergebnisse neue Maßnahmen zur Bodenfruchtbarkeit einleiten. Jahr für Jahr würde sie vor neuen Problemen stehen. Unter ihren Zauberhänden würden gol­dene Früchte gedeihen, immer mehr, in immer besseren Sorten. Und diese La­borantin mußte Jahr für Jahr die gleichen Bodenproben analysieren, die Ab­weichungen in der Zusammensetzung der Nährstoffe in Prozentzahlen hinterm Komma feststellen, tagaus, tagein. Ja, die Laborantin war eine Gehilfin seiner Tochter. Nur unter diesem Gesichtspunkt konnte Kunz im Augenblick den Ver­rat der Tochter verwinden.

Die Laborantin jedoch verteidigte die Romantik ihres weißen Traumkitteln, "Was bleibt der als Funktionärin denn anderes übrig? Sie mußte uns ja immer für die Landwirtschaft agitieren. Wenn sie da nicht mit gutem Beispiel voran­gegangen wäre, hätten wir ihr kein Wort geglaubt. Aber es glaubt ihr sowieso keiner, weil sie eben nur mit gutem Beispiel vorangeht."


Schulrat Kunz beim FDJ-Bezirkstreffen

Siegfried Kunz würgte an seinem Essen. Doch er räumte den Platz nicht, ehe er das Mahl, das er sowieso bezahlen mußte, bezwungen hatte. Dann eilte er zu dem von den Mädchen bezeichneten Platz, wo Brigitte mit einer Gruppe ande- rer junger Lyriker ihre Gedichte rezitieren sollte. Es war eine kreisrunde Sandarena. Reitsportgruppen der GST führten hier ihre Pferde vor.

"Die Lyriker? Die sind wieder abgezogen", erklärte der Veranstaltungsleiter ziemlich barsch. "Hier ist ein Hippodrom und kein Platz für Gedichte." Siegfried Kunz eilte weiter. Vor einer Schloßestrade produzierte sich ein vierzigköpfiges Unterhaltungsorchester.

"Die Lyriker? Die sind wieder gegangen", erklärte ihm der Orchesterleiter. "Die wollten sich in unser Programm hineindrängen. Sagen Sie selbst, kann ich das zulassen? Nur weil irgendwer die Dichter versetzt hat?"

Dem ehrwürdigen Pädagogen standen Schweißtropfen auf der Stirn. Da zog nun seine Tochter im Gewühl des Volksfestes von einer Bühne zur anderen, um ihre Verse an den Mann zu bringen.

Endlich geriet er an den Programmführer einer Freilichtbühne. Dieser er­klärte ihm: "Die Lyriker? Die habe ich mit eingebaut. Sobald die Modenschau hier vorüber ist, können sie auftreten. Na ja, irgendwo müssen sie ja unter­kommen." Kunz röchelte. "Nach 'ner Modenschau!"

Gebrochen ließ er sich auf einer der hintersten Bänke nieder. Nein, er wollte seine Tochter nicht sprechen, nur sehen, beobachten, um dann eventuell, aber das verriet er niemandem, andere erzieherische Maßnahmen zu erwägen.

Über die Bühne tänzelte das letzte Mannequin. Es zeigte dem Publikum noch einmal ausgiebig seinen nackten Rücken in dem tief ausgeschnittenen Abendensemble und erntete rasenden Beifall.

Und dann erschien Brigitte. Ihre Dichterkollegen hatten sie zweifellos vor geschickt, weil sie als Mädchen wohl den Übergang von der Modenschau zum künstlerischen Wort am besten vollziehen konnte. Zierlich stand sie oben. Im schlichten Faltenrock, mit blauer Bluse, wirkte sie nach dem Rausch aus Samt, Taft, Atlas und Brokat wie eine Ernüchterung. Mit heller Stimme zitierte sie ein selbstverfaßtes Gedicht:

Ich bin das Gleis, mich zieht es ins Weite,
daß Grenzen und Ströme ich kühn überschreite.
Hätt ich nicht die plumpe Schwelle am Fuß,
den Himmel erstürmt ich in gleißendem Fluß.

Ich bin die Schwelle, der Erde verbunden,
dem Orte verhaftet, doch tragend, hier unten.
Und laufen die Schienen rund um die Welt,
ich bins, die sie nützlich zusammenhält.

Ich bin der Bauer, ich bin die Schwelle,
auf sicherem Grunde stets tragend zur Stelle.
Nur stürme, du Menschheit, auf allen Wegen!
Nimmst doch von mir die Erde entgegen.

Die Zuschauer, soeben mit Schönheit anderer Natur gesättigt, wurden bei den ersten Versen unruhig. Sie waren gekommen, um Kleider zu sehen, nicht Worte zu hören. Sie erhoben sich und gingen. Aus tiefster Brust stöhnte Sieg­fried Kunz. Aber Brigitte stand fest auf der Bühne. Sie hatte, wenn auch in verfeinerten weiblichen Formen, die Charakterstirn ihres Vaters.

Ich rezitiere, und wenn ich das Publikum restlos vergraule. Meine Verse sind nicht schlechter als der Rückenausschnitt meiner der Mode verschriebenen Vor­gängerin auf der Bühne. - Das etwa drückte ihre Haltung aus, als sie in kind­lichem Trotz den davonziehenden Besuchern nachrief:

Nur stürme, du Menschheit, auf allen Wegen!
Nimmst doch von mir die Erde entgegen.

Unter den wenigen, die im Zuschauerrund zurückgeblieben waren, befand sich Vater Kunz. - Die Erde, dachte er, und das Bild der weißbekittelten La­borantin tauchte vor seinem inneren Auge auf. Sie schüttelte in durchsichtigen Glasröhrchen die Erdproben und kam zu Untersuchungsergebnissen, mit denen sie nichts anzufangen wußte. Kunz applaudierte für all die vielen Abwesenden mit, so gut er nur konnte, obwohl es ihm Überwindung kostete. Doch gleichzei­tig mit der standhaften Verbeugung Brigittes vor den wenigen Getreuen, wußte er: Meine Tochter ist bei allem doch ein charakterfester Mensch geworden.

 

Gleis und Schwelle


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Ein Almanach für Thälmann-Pioniere

Herausgegeben von der Zentralleitung der Pionierorganisation Ernst Thälmann.
Zusammengestellt von Inge Baumert

Printed in the German Democratic Republic
Lizenz-Nr.304-270/2/65-(15)
Gesamtherstellung:
Betriebsberufschule Otto Grotewohl, Leipzig (111-18-3)
1. Auflage

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